Lange lange haben wir euch warten lassen.
Aber wir waren sooo beschäftigt und nun hoffen wir das ihr euch trotzdem noch für unsere kreativen Aktivitäten interessiert !
Wir möchten euch heute auf das Prag Patchwork Meeting 2016 aufmerksam machen. Schon zum 10.Mal trifft sich die Szene vom 01.-03.April 2016 in Prag und zeigt textile Arbeiten aus aller Welt.
Klaus ist diesmal dabei und zeigt 3 Artquilt-Serien, die in den letzten 3 Jahren entstanden sind.
Die Serie „12 Ansichten von Japan“ kennen vielleicht einige von euch schon. Auf 12 Puzzleteilen werde Einzelaspekte der japanischen Geschichte und Gesellschaft beleuchtet. Durch das diesjährige Jubiläum „5 Jahre Fukushima“ gewinnt eines der Hauptthemen der Arbeit neue Aktualität.
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Fukushima-Insel des Glücks, Artquilt Klaus-Jürgen Hohmann |
Neu ist die Serie „Warum soll eine Göttin kein Verhältnis haben… ?“.
Der griechische Göttervater Zeus hatte neben seiner Ehe mit der eifersüchtigen Hera zahlreiche Liebschaften, wofür er zumeist die Gestalt wechselte und sich in Tiere, Menschen, Götter oder auch Dinge verwandelte. Angelehnt an die antike Mythologie von der Liebe zwischen Göttern werden hier die Geschichten neu interpretiert. Präsentiert werden sie nicht in klassizistischer Form, sondern emanzipatorisch, mit Partnern auf Augenhöhe. Die Göttinnen zeigen sich in aller Natürlichkeit, mit Selbstbewustsein und Souveränität.
Die erotischen Motive und Themen, die Jahrtausende überdauert haben, werden neu erzählt, die modernen Göttinnen dürfen genießen, sie freuen sich auf den Besuch ihres Gottes. Sie zeigen sich selbstsicher in Haltung und Ausdruck mit deutlicher Körpersprache, entspannt, frei, gleichberechtigt im Verhältnis zu ihrem Liebhaber.
…eben: „Warum soll eine Göttin kein Verhältnis habe…?“
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Leda und der Schwan, Artquilt Klaus-Jürgen Hohmann |
Die dritte Serie „František Drtikol – Akte-Nudes-Akty, The Roaring Twenties, ein Tanz auf dem Vulkan“ ist für das PPM 2016 neu entstanden und wird dort zum ersten Mal gezeigt.
Klaus über die Arbeit: „Bei einem Pragbesuch 2013 fand ich in einer kleinen Galerie das Foto „Die Welle“ und damit auch meine Liebe zu František Drtikols Aktfotos aus den 1920er Jahren. Ich recherchierte ausführlich und erhielt so ein umfassendes Bild vom Leben und Schaffen dieses weltberühmten tschechischen Fotografen. Es entstand die Idee seine Bildideen textilkünstlerisch in Szene zu setzen.
Entstanden ist eine Serie von 12 Artquilts, basierend auf Aktfotos aus František Drtikols kreativster Schaffensperiode von 1923-29. Bei der Auswahl sollten alle wichtigen Phasen seiner Aktfotografie berücksichtigt werden.
Wie der Jazzmusiker sich Stücke von anderen nimmt und sie in seiner eigenen Art interpretiert, so habe ich die Fotomotive von Drtikol genommen und in meiner eigener Art der Improvisation verarbeitet.
Da ich nicht, wie bei den Originalfotos, in Schwarz/Weiß arbeiten wollte, musste ich zunächst ein Farbschema für meine Arbeiten bestimmen. Hier habe ich mich für die bei vielen alten Fotos verwendete „Sepia-Farbgebung“ entschieden.
Intensive Färbeversuche ergaben eine Palette von 16 verschiedenen feinen Farbabstufungen. Die Aktmodelle entstanden als Monotypien mittels Acrylfarben auf Evolon. Organza wurde zur Darstellung der Schatten in mehrfacher Schichtung, gewählt.
Drtikols Bildaufbau diente mir als Ausgangspunkt meiner Arbeiten, die dann um weitere Ebenen erweitert wurden. Kontrastierende oder ergänzende Szenen mit Motiven aus den 1920er Jahren wurden in minimalistischer Form mit weißer Seide über das Motiv gelegt. In freiem Maschinensticken und mittels zeittypischen Accessoires wurden Akzente gesetzt.“
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Artquilt „F.Drtikol-Art Deco“, Klaus-Jürgen Hohmann |
Falls es euch möglich ist, würden wir uns sehr über euren Besuch in Prag freuen.
Wir freuen uns schon sehr auf viele Begegnungen und Gespräche mit Gleichgesinnten. Martina wird bestimmt viele schöne Eindrücke fotografieren, die wir euch dann demnächst hier zeigen können.
Bis bald, Martina und Klaus
P.S. Wir geloben Besserung und werden euch über die vielen schönen Dinge, die neben der Vorbereitung auf Prag noch so entstanden sind, in Kürze berichten.